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 #7 It's a present? | Berichte-Blog

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Anna
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BeitragThema: #7 It's a present? | Berichte-Blog   #7 It's a present? | Berichte-Blog Icon_minitime1Di Dez 10, 2013 10:02 am

Saras Tagebuch [klick mich!]

Liebes Tagebuch,

es ist der 19. Dezember und heute habe ich ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk bekommen. Vielleicht sind meine Eltern und Anna – hauptsächlich Anna – total irre, weil sie mir ein junges Dressurpferd geschenkt haben. Manchmal frage ich mich, ob die zu viel Geld haben oder mich total falsch einschätzen. Ich gebe es ja zu, ich weiß nicht, ob ich mit einem jungen, so talentierten Pferd klar komme. Natürlich will ich ihn, aber ich weiß einfach nicht, ob ich die richtige Reiterin für ihn bin. Anna dagegen ist sich totsicher, dass ich die richtige bin. Allerdings hatte ich auch noch nicht so viel Zeit, um ihn kennenzulernen. Das sollte ich wohl erstmal tun, um mir ein Bild von ihm zu machen. Morgen Nachmittag geht’s sofort in den Stall und dann werde ich mich mal mit ihm befassen und ihn kennenlernen.
Bis Morgen!

20. Dezember

Liebes Tagebuch,
puh, heute war… anstrengend. Himesh, das Pferd von dem ich gestern geschrieben habe, ist nicht einfach im Umgang. Aber irgendwo sehe ich auch das tolle Pferd, das er sein könnte. Anna meint, er bräuchte Vertrauen und einen festen Halt. In der letzten Zeit hat er wohl nicht viel Training und Zuwendung bekommen und wenn ich das nun ändere, sollte es besser werden. Es ist komisch, aber ich freue mich schon irgendwie darauf.
Achja, ich habe ganz vergessen dir von Gabe zu berichten. Mittlerweile reite ich sie sogar. Allerdings sind wir immer noch im Aufbautraining, ich will sie nicht überfordern. Jetzt habe ich ja auch ein Pferd, das ordentlich gefordert werden muss. Wünsch mir Glück, dass es morgen besser läuft als heute.

21. Dezember

Liebes Tagebuch,
heute bin ich den ganzen Tag im Stall. Da es morgens ist, kann ich noch nicht sagen, wie es wohl wird, aber ich hoffe auf ein ordentliches Ergebnis am Ende des Tages.
Jetzt geht es erstmal los zum Stall. Tyler fährt mich hin und kümmert sich auch ein bisschen um Gabe. Jetzt zu Weihnachten ist er nämlich zu Hause und hat mal frei vom Studium. Erwähnte ich, dass wir jetzt offiziell zusammen sind? Okay, es ist wohl eher eine Fernbeziehung, aber ich fahre so oft es geht nach Hamburg und er kommt immer wenn es klappt nach Schillig zu seinem Vater – oder eben zu mir.
Bis heute Abend, dann berichte ich weiter.



Zuletzt von Anna am Di Dez 17, 2013 2:42 am bearbeitet; insgesamt 4-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: #7 It's a present? | Berichte-Blog   #7 It's a present? | Berichte-Blog Icon_minitime1Di Dez 10, 2013 5:48 pm

Das ist auch eine schöne Berichtevariante Smile Gefällt mir.
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Anna
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BeitragThema: Re: #7 It's a present? | Berichte-Blog   #7 It's a present? | Berichte-Blog Icon_minitime1Mi Dez 11, 2013 3:56 am

Das ist eigentlich nur die Vorgeschichte Very Happy Da kommt jetzt peut a peut ein Bericht ^^
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BeitragThema: Re: #7 It's a present? | Berichte-Blog   #7 It's a present? | Berichte-Blog Icon_minitime1Mi Dez 11, 2013 6:58 am

Ah, verstehe! Das ist natürlich sehr raffiniert Very Happy
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BeitragThema: Re: #7 It's a present? | Berichte-Blog   #7 It's a present? | Berichte-Blog Icon_minitime1Di Dez 17, 2013 2:42 am

Schnell packte ich das Tagebuch in die Schublade meines Nachttisches, schnappte mir mein Handy vom Bett und ließ es in meine Westentasche gleiten. Reißverschluss zu und ab ging es nach unten. Gerade rechtzeitig, denn als ich unten ankam, klingelte es an der Tür. Ohne zu sehen, wer dort stand, wusste ich es und ein Lächeln, das nur wenige Personen auf mein Gesicht zaubern konnten, öffnete ich die Tür. „Hi.“, sagte mein Gegenüber zur Begrüßung und die Nüchternheit seiner Worte stand im Gegensatz zu seinem verschmitzten Lächeln. Ohne Vorwarnung fiel ich ihm um den Hals und seine Arme und seine Wärme umfingen mich wie ein schützender Käfig, der mich vor allem beschützte, aber nicht einengte.
„Ich hab dich vermisst.“, flüsterte ich an seine Schulter und spürte wie ein kurzes Auflachen seinen Brustkorb vibrieren ließ. „Ich dich auch.“ Seine Stimme klang ehrlich und ganz anders als früher, wurde mir bewusst. Er hatte sich verändert, war erwachsener geworden. Vielleicht passierte das, wenn man studierte. Vielleicht passierte das, wenn man in einer festen Beziehung war. Ich hatte noch nie eine ernsthafte Beziehung geführt. Da war vielleicht mal die eine oder andere kindliche Liebe, doch das war Jahre her. Jetzt war es noch ein Jahr bis zur Volljährigkeit, eigentlich kaum zu glauben. Manchmal sehnte ich mich nach den alten Zeiten. Wie sagte man doch so schön: Früher hatten wir Zeit und Geld, heute haben wir Pferde und machen Abi.
„Wollen wir dann los? Oder möchtest du noch länger in der Kälte stehen und dich an mich klammern?“, fragte er mit einem warmen Lächeln in der Stimme. Ich zog eine Schnute und boxte ihm gegen die Schulter. „Nicht unverschämt werden, Herr McAdams.“ Lachend drehte ich mich um und schnappte mir meine gefütterten Reitstiefel, die eher zweckmäßig und robust waren als edel. Obenrum hatte ich mehrere Schichten an – ein Top, Langarmshirt, Sweatpulli, Fleecejacke, dicke Weste – und setzte mir zur Krönung noch eine meiner Pudelmützen auf, was Tyler ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Ein gespielt drohender Blick brachte ein „Ich finde Pudelmützen heiß.“ hervor und ich musste wieder grinsen.

Draußen war es wirklich ziemlich kalt. Das Thermometer war über die letzten Tage in den Minusbereich gerutscht und die Landschaft war mit einer Puderzucker-Schneeschicht bedeckt. Die Straße war jedoch frei und so war es kein Problem zum Hof zu kommen. Ein Blick auf meine Uhr im Armaturenbrett verriet mir, dass es bereits 11 Uhr war und das bedeutete, dass auf dem Hof schon einiges los sein würde. In den vergangenen Monaten hatte ich meine Scheu vor den Leuten abgelegt und kam mit allen gut zurecht. Schwungvoll parkte Tyler neben dem wuchtigen Geländewagen von Anna und ich stieg aus. Der vertraute Geruch nach Pferden, Stroh und Heu lag in der Luft. Doch das alles wurde von dem klaren Duft des Winters durchwirkt, der jetzt die Luft erfüllte. Eigentlich war der Winter zum Reiten nicht optimal, doch mir gefiel er trotzdem. Jessi führte gerade ihre beiden Wallache über den Hof und lächelte mir zu, ich winkte ihr. Kurz sah ich mich um und ging dann vor zum Offenstall, um als erstes Gabe zu besuchen. Meine Schimmelstute hatte in der letzten Zeit viele Fortschritte gemacht und wir hatten mit einem Muskelaufbautraining begonnen, das ziemlich gut angeschlagen hatte. Ihr Fell glänzte, ihr Blick war wacher und der gesamte Körper wirkte kräftiger. Mit gespitzten Ohren und einem freundlichen Schnauben begrüßte sie uns.
„Hallo, meine Kleine.“, flüsterte ich ihr zu und umarmte ihren Hals, drückte meine Wange an ihr warmes Fell. Es war länger geworden und angenehm weich. Unruhig trat sie mit ihrem Hufen auf der Stelle, als ich sie nicht nach längerer Zeit losließ. „Irgendwie ist heute niemand in Knuddellaune, kann das sein?“, fragte ich sowohl Gabe, als auch Tyler, dem das ein sanftes Lachen entlockte. „Das arme Pony kann damit eben nichts anfangen.“ – „Ja, genau, das arme Pony!“, bestätigte eine andere Stimme von der Tür her. Meine hellen Augen erblickten Dana, die für mich viel jünger aussah, als sie war. Ich mochte sie, hatte sie vom ersten Augenblick an gemocht. Keine Ahnung, wieso. Sie wirkte einfach sympathisch. „Stimm dem da nicht auch noch zu.“, lachte ich und schnappte mir Gabes Halfter, um sie aus ihrer Box zu holen. „Ja, lass es lieber, sonst wird sie noch eifersüchtig. Ich bin Tyler.“, stellte mein Freund sich mit dem üblichen Charme in der Stimme vor, was mich tatsächlich etwas eifersüchtig machte. Andererseits war das dumm, denn Dana war 21 und Tyler erst 19 – er hatte im Oktober Geburtstag, während ich mein neues Lebensjahr im November begonnen hatte.
Halb hörte ich den beiden zu, wie sie sich eine Weile unterhielten, während ich Gabe auf halfterte und ihre Hufe vorsichtig säuberte. Dabei stellte ich fest, dass ihre Box dringend etwas neues Stroh gebrauchen könnte. Doch das würde ich nachher noch erledigen. Aus der Sattelkammer holte ich mir ihre Trense und Abschwitzdecke. Die Abschwitzdecke warf ich ihr erst einmal nur über, dann trenste ich sie auf. Mit einer Hand auf ihrer Nase hielt ich ihren etwas nervösen Kopf in Schach und schob ihr mit der anderen das Gebiss ins Maul. Dann zog ich ihr vorsichtig das Nackenstück über die Ohren, wobei ich jedes Ohr einzeln hindurch zog, und schloss die Trense schließlich. Dann schloss ich die Abschwitzdecke vor ihrer Brust und führte sie aus der Box.
„Ihr habt euch auch gesucht und gefunden, oder?“, fragte Dana mich und verwirrte mich damit etwas. „Moment, wer?“, fragte ich etwas verdattert. „Du und Gabe. Allein, wie sie dich anguckt.“ Mein Pferd guckte mich besonders an? Jetzt war ich endgültig verwirrt und musterte die Stute, die mich mit ihren braunen Augen ansah und die Ohren aufstellte, als erwartete sie irgendetwas von mir. „Na, so wie jetzt! Wenn Coco das bei mir machen würde, wäre ich überglücklich, aber vielleicht muss er mich einfach erst näher kennenlernen.“ Und genau da verstand ich, was sie meinte. Das Vertrauen in Gabes Blick, wie sie mich ansah, mich berührte, mit mir arbeitete. Zu Anfang hätte ich mir das nicht vorstellen können, aber ich hatte angenommen, dass normale Pferde das schon nach kurzer Zeit machen würden.
Liebevoll strich ich meiner Stute über die Stirn. „Ja, vielleicht haben wir das tatsächlich.“, meinte ich schließlich. „Aber wie dem auch sei. Müssen wir nicht noch ein bisschen Arbeit verrichten?“ Die Worte waren mehr an Tyler gerichtet, als an Dana, dennoch verabschiedete sie sich, um zu ihrem eigenen Pferd zu gehen. Hot Chocolate war ein ausgesprochen schönes und talentiertes Pferd und ich freute mich, dass er endlich jemanden gefunden hatte.

Draußen vor dem Stall stieg ich auf eine Bank und kletterte etwas unelegant auf Gabes Rücken. Die Körperwärme der Stute spürte ich selbst durch die Decke und sie tat ziemlich gut bei der Kälte draußen. „Und ich darf wieder laufen?“, kommentierte Tyler gespielt beleidigt. „Lern du erstmal reiten.“, entgegnete ich lachend und drückte meine Schenkel leicht an den warmen Bauch der Stute. Am langen Zügel schritt sie los in Richtung des kleinen Wäldchens in der Nähe des Hofes. Ihre Schritte waren gleichmäßig und flach und unterschieden sich damit enorm von den schwungvollen Gängen von Annas Turnierpferden Canadian Star und Call of Destiny. Beide starteten in hohen Klassen der Dressur und hatten ausgreifende, schwungvolle Gänge. Dagegen waren Gabes Schritte geradezu plump. Doch ich liebte sie und das war für mich in diesem Augenblick alles was zählte.
Wir gingen nur eine kurze Runde durch den Wald und kehrten dann auf gleichen Wege wieder zurück. Es war an der Zeit, dass ich Gabe aufsattelte und ein richtiges Training begann. Sie war noch lange nicht zu alt, um eine kleine Dressur zu reiten – und darauf wollte ich hinarbeiten. Doch damit wollte ich erst morgen beginnen, deshalb gab es heute noch einmal einen kleinen Ausritt. Heute dagegen war mein Neuzugang dran und irgendetwas sagte mir, dass das nicht einfach werden würde.

Fortsetzung folgt...
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BeitragThema: Re: #7 It's a present? | Berichte-Blog   #7 It's a present? | Berichte-Blog Icon_minitime1Sa Jan 04, 2014 3:21 am

Während Tyler mit der Aufgabe betraut wurde, Gabe ihre Weidedecke aufzulegen und auf den Paddock zu bringen, machte ich mich auf den Weg zum Paddockstall, wo mein neues Pferd sein zuhause gefunden hatte. In der Stallgasse war niemand zu sehen also schlenderte ich einfach weiter und schaute mir die Pferde in den Boxen an. Viele waren schon auf der Weide, doch einige standen noch hier. Ich entdeckte gerade, dass eine Box einen Spalt offen stand, als auch schon eine junge Frau mit dunklen Haaren unter dem Pferdehals hindurchtauchte. „Oh, hi, Vivi.“, begrüßte ich sie und lächelte. Sie lächelte zurück. „Na, willst du dein Dressurpferd trainieren?“ Ich verdrehte nur leicht genervt die Augen. „Wenn man das Training nennen kann, dann ja. Allerdings versuche ich momentan einfach nur, nicht runterzufallen, wenn der loslegt.“ – „Das wird schon, hab ein bisschen Vertrauen in dich.“ Ein Seufzen entkam mir und ich lächelte bitter. Sie hatte ja Recht, aber es war eine Tatsache, dass ich kein so guter Reiter war wie Anna und auch nicht so viel Erfahrung hatte. „Vielleicht solltest du einfach ähnlich wie mit Gabe arbeiten. Ich glaube, eine Vertrauensbasis wäre schon nicht schlecht.“, schlug sie vor und strich ihrer Stute dabei über den Hals. Diamond war eine wirklich schöne Stute, hatte zwar auch ihre Baustellen, aber diese waren wohl nicht so erheblich, wie die meines neuen Pferdes. „Ich werd’s versuchen. Danke für den Zuspruch.“, verabschiedete ich mich und hob leicht die Hand. „Viel Glück!“, rief Vivi mir noch nach als ich schon mit schnellen Schritten durch die Stallgasse auf die Box mit dem neuen Schild zusteuerte. Auf dem Schild stand: Name: Armandos Himesh, Rasse: Andalusier, Besitzer: Sara Meyer. Ich schnappte mir das Nylonhalfter, das vor der Box hing und trat ein. Normalerweise hätte ich ein Lederhalfter für ihn genommen, ein so edles Pferd verdiente eines, doch leider war ich momentan pleite. Shoppingwahn in Bezug auf Pferdeausrüstung rechnete sich und mein Taschengeld war aufgebraucht. Anna hatte mir ein spartanisches Paket bereitgestellt, das zu einem großen Teil aus gebrauchten Sachen bestand. Der Sattel stammte von einem anderen Andalusier, der ähnlich gebaut war, die Trense war aus verschiedenen Trensenteilen zusammengestellt. Meine Hoffnung war, dass ich zu Weihnachten wenigstens einen eigenen Sattel bekam und vielleicht ein bisschen Geld für die wesentlichen Dinge.
Der hübsche Andalusier drehte sich sogleich zu mir um und stellte die Ohren auf. Seine Schnauze fand sofort meine Taschen und schnupperte, ob ich nicht ein paar Leckerlis dabei hatte. Schmunzelnd schob ich seinen Kopf beiseite. „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Ich weiß, dass es dir ohne Arbeit lieber wäre, aber irgendwann wollen wir ja auch mal vorwärtskommen mit dir.“, erklärte ich, umfasste sanft seine Schnauze und halfterte ihn auf. Den Strick warf ich ihm über den Hals und schnappte mir einen Hufkratzer. Ich ging langsam und vorsichtig vor. Da wir beide uns kaum kannten, wollte ich nichts überstürzen. Zwar war Himesh nicht so scheu wie Gabe zu Anfang, doch ich war für ihn vollkommen neu. Nachdem er ruhig stehen geblieben war und ich so alle Hufe säubern konnte, legte ich den Hufkratzer weg und stellte mich vor ihn. Wenn er den Kopf hob, war er deutlich größer als ich, die Nüstern waren leicht gebläht und die Ohren aufmerksam aufgestellt, die braunen Augen betrachteten mich. Ein Seufzen entkam mir, dann lockerte ich meine angespannte Haltung und griff nach dem Strick.

Direkt gegenüber seiner Box parkte ich den Schimmel und marschierte erstmal zur Sattelkammer, um die ebenfalls geborgte Putzkiste zu holen. Als ich wiederkam, versuchte Himesh gerade den unter seinem Maul durchhängenden Strick zu erwischen, dabei klappten seine Lippen immer wieder aufeinander, doch er bekam den Strick einfach nicht zu fassen. Mit einem Schnalzen machte ich ihn aufmerksam und sofort schaute er zu mir, der Strick war vergessen. „Das kann ja noch heiter werden mit dir.“, lachte ich und begann ihn vorsichtig zu putzen, wie ich es anfangs auch bei Gabe gemacht hatte. Vivis Tipp mit dem Vertrauen war vielleicht gar nicht so schlecht. Deshalb bemühte ich mich, es ruhig angehen zu lassen und würde heute mit einer kleinen Bodenübung beginnen, bevor ich ihm den Sattel auflegte.

Nachdem ich mit dem Putzen fertig war, legte ich ihm Gamaschen und Trense an, setzte mir meinen Reithelm auf, den Sattel nahm ich auf einem Arm mit und führte ihn zur Freilufthalle – es mussten ja nicht alle im Reiterstübchen mitgucken. In der Halle legte ich den Sattel auf der Bande ab und löste die Zügel von der Trense. Himesh blieb stehen und begnügte sich damit nochmals meine Taschen abzuschnüffeln. Dann trat ich zurück, hängte die Zügel neben den Sattel und legte eine Hand an den warmen Hals meines Wallachs. Ich übte sanften Druck aus und er gab nach, ließ sich von mir herumschieben. Dann ging ich vorwärts, meine Hand an seinem Hals und zu meiner großen Freude kam er mit mir. Seine Schritte waren ruhig und seine Ohren spielten leicht, horchten auf mich und den Wind, der leicht durch die Halle wehte. Ich spürte die Muskeln unter seiner Haut arbeiten und ließ den Rhythmus unserer Schritte alle anderen Gedanken verdrängen. Schließlich nahm ich die Hand von seinem Hals und blieb stehen. Ein paar Schritte ging er weiter, blieb dann aber auch stehen und blickte zurück. Lächeln ging ich auf ihn zu und klopfte lobend seinen Hals. „Du kannst ja doch ruhig, Kleiner. Weiter so.“, lobte ich ihn und strich über seinen Hals. Ich wiederholte diese Übung noch ein paar Mal und erhöhte ein wenig den Schwierigkeitsgrad, als ich die Hand von seinem Hals nahm. Himesh schien es begriffen zu haben, denn er folgte mir nun auch so und heimste immer wieder Lob ein.
Schließlich kehrte ich mit ihm zurück zur Bande und sattelte ihn nun. In diesem Moment erschien auch Tyler endlich wieder. „Na, hast du noch ein bisschen mit Gabe gekuschelt, oder warum hat das so lange gedauert?“, neckte ich ihn, ohne den Blick von Himesh abzuwenden. „Naja, nachdem sie mir einmal entwischt ist und sich ein wenig die Beine vertreten hat, haben Anna, Dylan und ich sie wieder eingefangen. Und dann ist sie auch auf dem Paddock gelandet, wie gewünscht.“ Seine Stimme war von einem sanften Lachen erfreut und die Worte zauberten mir ein Lächeln aufs Gesicht. Da hatte es Gabe doch tatsächlich geschafft, auszubüxen. „Da lief es bei mir doch deutlich besser. Ich hoffe, dass ich nicht gleich wieder runtersegel, wenn ich aufgestiegen bin.“, erklärte mit einer ordentlich Portion Selbstironie und zog den Sattelgurt fest. Dann führte ich meinen Schimmel ein Stück in die Mitte und stieg vorsichtig auf. Er trat etwas nervös von einem Bein aufs andere, doch als ich schließlich richtig im Sattel saß und ihn leicht vorwärts trieb, schritt er ruhig vorwärts.

Meine Übung vor dem Reiten schien tatsächlich etwas gebracht zu haben, denn der Schritt war viel ruhiger als sonst und als ich nachgegurtet hatte und antrabte war er zwar noch immer etwas zu schnell, doch er trippelte nicht mehr. Mit tiefer, ruhiger Stimme redete ich auf ihn ein und versuchte so etwas Tempo rauszunehmen. Es gelang mehr schlecht als recht, hatte aber immerhin überhaupt irgendwelche Auswirkungen. Im Trab versuchte ich nun seinen Kopf herunterzuarbeiten und ihn ordentlich zu stellen. Ich ging Zirkel zum Biegen und wechselte einige Male die Hand, ehe ich damit begann ihn ein wenig auf Schlangenlinien zu Lockern. Als ich schließlich aussitzen konnte, baute ich Volten mit ihn die Arbeit mit ein. Es schien alles besser zu klappen als beim letzten Mal und ich war wirklich stolz darauf. Ganz genau wusste ich nicht, wie lange ich vor mich hin arbeitete, doch es musste bestimmt eine halbe Stunde vergangen sein. Nun wollte ich es einmal mit Galopp versuchen. Normalerweise schoss er immer nach vorn und buckelte nicht selten los. Sollte es heute anders sein?
Um mich dieser Frage zu stellen, gab ich zur Bande auf dem Zirkel eine leichte Galopphilfe. Mit einem viel zu großen Galoppsprung schoss er los und ich musste mich anstrengen, nicht aus dem Sattel zu rutschen. Der Andalusier legte sich in einem rasanten Tempo in die Kurve und ich konnte ihn kaum verlangsamen. Doch auch jetzt redete ich wieder beruhigend auf ihn ein, während ich ihn mit Schenkel und Zügel auf der Zirkellinie hielt. Langsam gewöhnte ich mich auch an das holperige Auf und Ab und konnte nun richtig einsitzen, da ich den Rhythmus gefunden hatte. Es dauerte bestimmt einige Minuten bis sich sein Galopp verlangsamte und angenehmer wurde. Jedenfalls hatte ich ihn mehr bei mir, als zuvor und das war schon ein Erfolg. Nach einer weiteren Runde im ruhigeren Galopp, parierte ich durch und lobte ihn ihn ausgiebig. Das gleiche wiederholte ich noch einmal auf der anderen Hand. Diesmal dauerte es nicht so lange bis er ein halbwegs angenehmes Tempo hatte. Nachdem diese Hürde geschafft war, ließ ich ihn austraben und beendete das Training damit.
Fortsetzung folgt...
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BeitragThema: Re: #7 It's a present? | Berichte-Blog   #7 It's a present? | Berichte-Blog Icon_minitime1Sa Jan 04, 2014 7:51 am

schöne berichte, freue mich schon auf die fortsetzung... und hey, ich wurde auch erwähnt, ich fühle mich geehrt Very Happy:D:-)
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BeitragThema: Re: #7 It's a present? | Berichte-Blog   #7 It's a present? | Berichte-Blog Icon_minitime1Sa Jan 04, 2014 11:19 pm

Danke Smile Ich versuche alle mal zu erwähnen, ich selbst freu mich immer n Keks, wenn mich wer erwähnt und dann vielleicht auch länger was mit mir (also Anna) macht ^^
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BeitragThema: Re: #7 It's a present? | Berichte-Blog   #7 It's a present? | Berichte-Blog Icon_minitime1

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